Bachmut

Bachmut

"Wenn ich von hier wegziehen würde, würde ich mein Haus sehr vermissen und den Geruch der Rosen, die einen überall mit ihrem Duft locken"

Nastya Galas (9. Klasse, Schule Nr.10 Bachmut)































Sonya Tsherewik ( 9. Klasse)

Das ist ein sehr romantischer Ort. Ich würde gerne für unsere Rosenallee Werbung machen, wo es ca 5000 Rosen gibt. Das ist ein sehr romantischer Ort. Im Frühling bilden sich aus den Knospen die Rosenblüten, die dann mit der Zeit mehr und mehr blühen. Ihr Aroma ist ganz wunderbar. Dieser Ort ist dann ideal für Verliebte. Man kann hier für seinen Liebsten einen romantischen Abend vorbereiten, wenn der Sonnenuntergang beginnt und die Straßenlaternen zu leuchten anfangen. Man kann dafür eine Flasche Wein kaufen, zwei Gläser und Pralinen mitbringen. Und wenn man nicht die Möglichkeit hat, das alles zu kaufen, kann einfach bei den Rosen sitzen und ihr Aroma wird einem sehr angenehm sein.


Lena Filipshenko (11. Klasse)

In Bachmut gehe ich meiner Lieblingsbeschäftigung nach: Volleyball. Bei jedem Training werde ich besser. Und wenn ich dann die Ehre meiner Stadt bei Wettbewerben, in der ganzen Ukraine verteidige, fühle ich großen Stolz. 


Ljubov Kedya (11. Klasse)

Viele beklagen sich, dass Bachmut eine dreckige Stadt ist. Wo man nirgends spazieren gehen kann. Wo es viele gefährliche Orte gibt. Aber sie denken nicht darüber nach, wer daran Schuld ist. 


Anastasiia Kosodii: Zeitreisendenführer nach Bachmut

Das erste Mal bin ich nach Bachmut im März 2019 gefahren. Es war kalt und der Schnee fiel. Das war meine dritte Stadt von sechs im Donbass, die wir im Rahmen des Theaterlaboratoriums "Hinter der Grenze der Angst" besuchen sollten. Wir sind tagsüber angekommen. Erst nach Ende unserer Theatervorstellung konnten wir die Stadt besichtigen. "Eine schöne Stadt", sagte jemand. Eine kleine Stadt, wie in den Stücken von Anton Tschechow. 

Das nächste Mal habe ich Bachmut im Sommer besucht. Zusammen mit dem britischen Regisseur Jack Clover fingen wir an dem Projekt "Der Zug der Geschichte" zu arbeiten. Das war eine Geschichte über die Exkommunizierung. ( Bis 2016 hieß Bachmut noch Artjemovsk und die meisten Straßen hatten auch andere Namen - die Leninstaße anstatt der Friedensstraße).
Die Inszenierung habe ich dann alleine fertig gemacht. Diese hatten wir dann als eine Gastspielvorstellung am Lesya Kurbas Theater in Lwiw gezeigt. Dort wurden wir gefragt "Seid Ihr etwa Kommunisten?". 

Danach schrieb ich das Theaterstück "Zeitreisende - Führer" für das Maxim Gorki Theater in Berlin. Natürlich wollte ich ein Stück über den Krieg schreiben. Und natürlich misslang es mir - die deutschen Kollegen verstanden nicht, wie sich Donezk von der Krim unterscheidet und deshalb musste ich alles von Anfang an erklären. Am Ende schrieb ich einen Text über zwei Binnenflüchtlinge aus Luhansk, einer Zeitreisenden und dem Erfinder einer Zeitmaschine. Sie setzen sich im Jahr 2031 in diese Zeitmaschine und fahren Jahr für Jahr rückwärts gezählt durch je eine neue Stadt im Donbass. Sie reisen bis zum Jahr 2014 um den Grund für den Krieg zu finden. Nach Bachmut kommen sie im Jahr 2016. Die Zeitreisende beschreibt, was sie sieht: Eine schöne Architektur und Rosen, die in der Sonne blühen. 

Früher war Donezk die Stadt der Rosen, heute ist es Bachmut.  


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